Hier mal wieder ein illustrierter Beitrag aus der beliebten Reihe „DOS goes…“, die sich mit der Emulation anderer Rechner und Konsolen auf sogenannten „alten“ DOS-PCs beschäftigt.

Ich hatte hierzu ja schon die Emulation verschiedensten Geräte aus dem 8- und 16-Bit-Bereich ausprobiert, bis hin zu fernöstlichen „Exoten“ wie der PC-Engine. Und für all diese vielfältigen Rechner und Konsolen hat sich bis jetzt immer ein guter Emulator unter DOS gefunden, der auch auf einem Pentium 166 stabil und flüssig läuft bzw. im Grunde auch mit einem 486er zufrieden gewesen wäre.

Eine recht umfangreiche Rechnerfamilie, die ich bis jetzt ausgelassen hatte, waren die MSX-Rechner. Im Jahr 1982 sollte damit ein Standard entwickelt werden, der es verschiedenen Herstellern (wie Sony, Panasonic und vielen anderen) erlauben sollte, eigene Homecomputer auf Z80-Basis zu entwickeln, die allesamt zueinander kompatibel wären und die gleiche Software benutzen konnten. War der MSX-1-Standard technisch noch eher den frühen Homecomputern verbunden, hatte der MSX-2-Standard erweiterte grafische Fähigkeiten und für ein Z80-System – immerhin ein Prozessor aus dem Jahr 1976 – durchaus komplexe Spiele.

In Deutschland war das System allerdings kaum verbreitet, hier waren in den späten 1980ern eher schon Atari ST und Amiga vertreten. Selbst im CF war die MSX-Rubrik immer recht klein und die Anzahl der Anwender und Fans überschaubar. Eine Szene wie auf dem C64 hat sich nie entwickelt. Anders sah es wohl in Japan aus, wo in den Jahren 1988 bis 1991 noch eine ganze Menge MSX-Programme und Spiele erschienen sind, gerade auch im Bereich JRPGS. Die meisten davon haben es nicht nach Europa geschafft bzw. erst viele Jahre später in Form von Fanübersetzungen.

Was braucht man nun, wenn man unter DOS einen MSX-kompatiblen Rechner emulieren will? Es gibt im Prinzip zwei Emulatoren, die dafür in Frage kommen. Das ist zum einen der ältere fMSX und zum anderen der neuere No$MSX. Während der letztere NO$-typisch mit allerlei Menükram sowie Code- und Debugging-Funktionen daherkommt, ist die Qualität der Emulation beim kommandozeilen-lastigen fMSX deutlich besser. Die Hardwareanforderungen sind gering, in der txt wird ein 486SX mit 25 Mhz genannt.

Nachfolgend daher einige fMSX-Fotos direkt vom Röhrenmonitor. Es wäre zwar im Prinzip auch eine Screenshot-Funktion per F-Taste vorhanden, aber so ist es echter.

Der animierte Startbildschirm eines MSX-2-Rechnern. Wird hier kein Programm oder Spiel gebootet, startet ein BASIC von Microsoft aus dem Jahr 1986.

Die bis heute fortgesetzte Ys-Reihe hat ihren Ursprung auf dem MSX – hier Teil 3.

Zelda-artige JRPGs gibt es viele – auch als Fanübersetzungen.

Hier noch mehr Spiele aus dem umfangreichen MSX-Kosmos:

Alles in allem ein interessanter neuer Bereich für Entdeckungen auf DOS-Rechnern. Gibt es vielleicht sogar noch MSX-Fans unter den Bloglesern?

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Ein Gedanke zu “DOS goes MSX

  1. Keine Kommentare hier? Huh? Seltsam.
    Ich zumindest finde deine Beiträge zu MSX immer faszinierend, zumal es da auch Parallelen zur PC DOS Welt gibt.
    So Cyber-Punk Spiele wie „Snatchers“ finde ich sehr faszinierend.

    PS: Es gibt auch ein paar MSX Emulatoren für unser Windows 3.1x. Dieser hier z.B. läuft noch mit Win32s und kann auch MSX2: https://tinyurl.com/4vmhbxt3

    Bitte auch in Zukunft Beiträge zu MSX. Auch wenn für viele MSX als Plattform vielleicht nicht so bekannt wie C64, Amiga und ZX Spectrum ist, ist es sehr interessant mit vielen Überraschungen. 🙂

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