Guter Vorsatz?

Ein ganz kurzer Nörgelbeitrag, weil ich eine Erkenntnis für mich selbst festhalten will.

In den letzten Monaten hatte ich es aus sozialen Gründen mal wieder mit Kontakten zur „Retro-Community“ im Jahr 2023 versucht – sowohl im Bereich Webforen, als auch direkt per Email. Und einmal mehr habe ich gemerkt, dass ich mit der stromlinienförmigen Mentalität dort kaum noch etwas anfangen kann. Es geht den meisten Leuten IMO nur noch um genormte Nostalgie und Schubladendenken aus dem Retro-Kämmerlein.

Selbst der Gedanke, dass man sogenannte „ältere“ Technik und Medien aus 100% nicht-nostalgischen Gründen verwenden kann und auch sollte (nämlich respektvoll als Arbeits- und Kreativwerkzeuge) stößt oftmals nur noch auf Irritation und Ablehnung. Und die Behauptung, dass etwas mit altem Kram doch „gar nicht funktionieren kann“ wird ohne praktische Überprüfung an realer Technik gemacht bzw. auf Aussagen Dritter online (wikipedia, youtube etc.) verwiesen. Von den individualistischen und hinterfragenden Idealen, die es im Retrobereich in den späten 90ern noch gab, ist kaum mehr etwas übrig.

Kurzer Rede wenig Sinn: ich wollte nur für mich festhalten, dass ich ab jetzt einen großen Bogen um derlei Communities und Webforen machen werde. Selbstdarstellung liegt mir nicht. Natürlich werde ich mein Leben weiterhin so leben, wie es mir richtig erscheint, ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen. Wer sich über entsprechende Themen austauschen möchte, kann mich gerne per Email kontaktieren.

Konversationen mit Leuten, denen es nur um nostalgisches Amüsement darüber geht, „wie ulkig und umständlich früher alles war“ führen aber zu nichts und ich vergreife mich aus Verärgerung nur im Ton. Damit ist keinem geholfen. Daher sollen die Retroleute im Jahr 2023 halt ihre Sache machen und ich mache meine Sache. Es sind zwei Welten.

Das nur als verspäteter „Guter Vorsatz“ für das neue Jahr 1981 ;).

Grüner Bube

Nein. Das ist kein politisches Statement – nur ein kurzer Nachtrag zum MSX-Emulatoren-Beitrag ;).

Ich hatte ja geschrieben, dass es verschiedene JRPGs auf MSX gibt, die visuell durchaus an Zelda-Spiele erinnern. Ein echtes, offizielles Zelda gibt es aber nicht, denn Nintendo hatte nie Spiele für MSX-Rechner lizensiert, die auf dem japanischen Markt natürlich eine Konkurrenz darstellten. Überhaupt geht Nintendo stets gegen systemfremde Konvertierungen vor, daher „traut“ sich eigentlich fast niemand mehr ran. Was bringt es, wenn man Arbeit in ein Projekt investiert und dann nicht veröffentlichen darf?

Trotzdem habe ich jetzt ein quasi inoffizielles Zelda auch für MSX-Rechner gefunden, das 2011 von einem französischen Programmierer geschrieben wurde. Es ist im Grunde nur ein Demo mit konvertierten Grafiken vom GBC und viele Funktionen scheinen nicht implementiert. Es wuseln zwar animierte Gegner durch das Bild, aber man kann mit diesen nicht interagieren. Anders als bei diversen C64-Umsetzungen ist jedoch eine gewisse Spielmechanik vorhanden – man kann Schlüssel suchen und damit farbkodierte Türen, Truhen und Büsche öffnen bzw. entfernen. Auch Schild und Schwert kann man finden. Klassische Zelda-Rätsel, NPCs oder gar eine Story fehlen jedoch. Schilder mit Hinweisen sind lesbar, allerdings auf Französisch gehalten.

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Flyer Progress

Vielen Dank an alle Leser, die den Selene-Flyer bereits bei sich in der Region ausgelegt oder ausgehangen haben. Um nicht nur andere Leute zu beschäftigen, habe ich natürlich auch selbst Flyer ausgehangen bzw. es zumindest versucht. Einer davon war schon am nächsten Tag wieder abgerissen. Ein anderer hing zwar einige Tage, war aber dann so zerfleddert und zerfetzt, dass er kaum mehr lesbar war. Dann hatte ich es noch in einer gut besuchten Büchertauschzelle im Umkreis versucht. Auch dort war der Flyer nach wenigen Tagen wieder entfernt, obwohl andere „Zettel“ mit z.B. Zimmer- und Wohnungsgesuchen dort hängen dürfen. Aber das hat ja einen sozialen Aspekt und mein Zettel war nur billige Eigenwerbung ;).

Überhaupt habe ich den Eindruck, dass mir immer kommerzielle Absichten und Eigenwerbung unterstellt werden und die Flyer daher bei den für die Tauschzellen zuständigen Leuten auf Irritation stoßen (nach dem Motto „Der schon wieder – will sich nur wichtig machen…“) Dabei geht es mir nur um die Charaktere und die Geschichte.

An der selben Zelle hatte ich auch ein Gratispaket mit allen 3 Printexemplaren reingestellt. Also Klebeband darum gewickelt, dass keine Einzelbände lose rausgepickt werden und noch ein Zettel mit ein paar netten (handgeschriebenen) Worten für potentielle Leser*innen mit dran. Die Regale in der Zelle waren überfüllt, also habe ich mir erlaubt, ein paar vergilbte Taschenbücher rauszunehmen und frech auf den Boden zu legen, damit stattdessen meine Bücher auf Augenhöhe stehen. Okay, das war nicht die feine Art. Mea culpa. Der Frevel muss auch jemand anderen gestört haben, denn als ich anderthalb Stunden später auf dem Rückweg nochmals an der Zelle vorbeikam – ratet mal – standen die alten Taschenbücher wieder oben im Regal und mein Geschenkpaket stattdessen in der Ecke am Boden. Sei es drum. Ich habe es dann so gelassen.

Hach. Bayern mag mich einfach nicht. Und kirchlich geleitete Ortsbüchereien erst recht nicht. Ob das an den blasphemischen Inhalten in den Büchern liegt? Mein ja nur. Der protestantische Norden ist da wohl aufgeschlossener.

Wer noch andere Ideen für die Flyer hat oder bisher noch gar nichts getan hat – bitte weitermachen und/oder aktiv werden. Danke.

DOS goes MSX

Hier mal wieder ein illustrierter Beitrag aus der beliebten Reihe „DOS goes…“, die sich mit der Emulation anderer Rechner und Konsolen auf sogenannten „alten“ DOS-PCs beschäftigt.

Ich hatte hierzu ja schon die Emulation verschiedensten Geräte aus dem 8- und 16-Bit-Bereich ausprobiert, bis hin zu fernöstlichen „Exoten“ wie der PC-Engine. Und für all diese vielfältigen Rechner und Konsolen hat sich bis jetzt immer ein guter Emulator unter DOS gefunden, der auch auf einem Pentium 166 stabil und flüssig läuft bzw. im Grunde auch mit einem 486er zufrieden gewesen wäre.

Eine recht umfangreiche Rechnerfamilie, die ich bis jetzt ausgelassen hatte, waren die MSX-Rechner. Im Jahr 1982 sollte damit ein Standard entwickelt werden, der es verschiedenen Herstellern (wie Sony, Panasonic und vielen anderen) erlauben sollte, eigene Homecomputer auf Z80-Basis zu entwickeln, die allesamt zueinander kompatibel wären und die gleiche Software benutzen konnten. War der MSX-1-Standard technisch noch eher den frühen Homecomputern verbunden, hatte der MSX-2-Standard erweiterte grafische Fähigkeiten und für ein Z80-System – immerhin ein Prozessor aus dem Jahr 1976 – durchaus komplexe Spiele.

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Nostalgischer Content?

Ich hatte mir schon seit Wochen vorgenommen, endlich mal wieder einen „klassischen“ und illustrierten Faselbeitrag mit DOS- und WfW-Thema für das Blog zu schreiben. Und hier ist er. Tada. Ich denke, viele Leute lesen wegen solcher Themen im Blog mit und fühlten sich durch zuviele Fremdthemen in den letzten Monaten gelangweilt. Oder liege ich falsch?

Wie auch immer. Ich wollte mich in folgendem Beitrag (auf die Gefahr der Wiederholung hin) mit einem Vorurteil befassen, das man leider allzu oft hört, wenn es um die praktische Anwendung von DOS und Windows 3.11 im Jahr 2023 geht. Da wird dann schnell mit Überzeugung erklärt, das System hätte seine Existenzberechtigung nur noch in der nostalgischen Nische. Beispielsätze in etwa wie folgt: „Wenn man so alte Betriebssysteme benutzt, ist man auf alte Software, Spiele und Anwendungen limitiert, weil es nichts Neues mehr gibt“ oder „Wenn man so alte Betriebssysteme benutzt, ist man auf Content und Mediendateien aus den 90ern limitiert, was automatisch zur Nostalgie führt“.

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Flyer 2023 und kawaii Seli ;)

Einige Blogleser werden den nachfolgenden Text vermutlich schon kennen, da ich diesen vor einigen Tagen auch als Rundmail an die Buchleser versendet hatte. Es kamen schon einige Anworten zurück. Zwei Leser hatten mich aber darauf hingewiesen, dass sie den Text nur per Zufall im Spamordner entdeckt haben. Es war vermutlich keine gute Idee, die pdf mit in den Anhang zu stecken. Leider reagieren in der heutigen Zeit ja viele Spamfilter mit einem kategorischen „Du kommst hier net rein“ auf sowas.

Für den Fall, dass die nachfolgende Nachricht nicht alle hilfsbereiten Empfänger erreicht hat: schaut mal in euren Spamordner oder lest einfach hier in diesem Beitrag weiter. Nachfolgend der Mailtext mit kleiner Bitte:

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Neumodische KI-Bilder

Ein aktueller Trend im KI-Bereich sind neben den Chatbots wohl gerade die text-to-image-Konverter. Man gibt also nur eine englische Beschreibung eines Bildes ein, das man haben möchte, und die KI erstellt das Wunschbild automatisch. Soweit ich es verstehe, sind diese Bilder dann quasi rechtefrei, da es keinen menschlichen Künstler gibt. Oder ist dem nicht so und die Bildrechte liegen dann beim KI-Anbieter?

Diese Woche hatte ich mal etwas Zeit und habe es ausprobiert, und zwar u.A. mit diesem Programm hier:

https://huggingface.co/spaces/stabilityai/stable-diffusion

Das mag bei Landschaften und Objekten funktionieren, aber bei realistischen Charakteren tritt doch sehr deutlich der „uncanny valley“-Effekt auf. Gerade im Bezug auf Anatomie, Proportionen und Perspektiven scheint es noch hakeln. Ich hatte mich daher auf den Bereich comic-artiger Zeichnungen verlagert.

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Weihnachtsgrüße 2022

Weil ich nicht weiß, ob ich diese Woche nochmals an einen Rechner rankomme, der „ausreichend modern“ für den Schnickschnack auf WordPress ist (der reguläre XP-Rechner im Büro reicht da leider nicht mehr) schreibe ich die wichtigste Nachricht des Jahres gleich heute:

Ich wünsche allen Bloglesern Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr :).

Ich werde ab 24.12.2022 dann vermutlich bis zum 09.01.2023 nicht online sein. Die Zeit wird computermäßig wohl dem C64 und dem 386er gewidmet.

Auch wenn dieses Jahr im Blog nicht allzu viel los war, geht mein Dank an alle treuen Mitleser und speziell an alle Leute, die Beiträge und Ideen hier oder per Email kommentiert haben. Mein besonderer Dank geht an Tim für sein umfangreiches und konstruktives Feedback zu allen 3 Selene-Bänden.

Hörbuchprojekt Selene

Es geht voran mit dem Hörbuchprojekt – hier mal zwei akustische Auszüge aus den ersten beiden Kapiteln. Es wird jetzt so realisiert, dass jeweils ein Kapitel von einem Sprecher und ein Kapitel von einer Sprecherin gelesen werden. Das ist für den „Flow“ der Story denke ich hilfreich und wird auch bei kommerziellen Hörbüchern öfters so gemacht. Vielen Dank an Calle und Anja für ihre Beteiligung am Projekt

Konkret fertig sind bisher der Prolog und das gesamte Kapitel 2. Von Kapitel 1 habe ich aktuell nur den untenstehenden Auszug als Probeaufnahme. Von Kapitel 2 habe ich mal die ersten ca. 10 Minuten online gestellt (insgesamt ist das Kapitel gelesen ca. 37 Minuten lang). 

Hier die beiden Hörproben:

http://www.bruchbach.de/kapitel1.mp3

http://www.bruchbach.de/kapitel2.mp3

Kritik und Kommentare sind natürlich willkommen. Ich leite das gerne auch an die Sprecher weiter.

Nord-Süd-Gefälle und Bilder

Hier mal ein kurzer Beitrag mit einigen Informationen und bunten Bildern.

Zuerst zum Thema Selene: die Planungen für die professionellen Hörbucher zu den ersten drei Bänden kommen gut voran. Ich denke, dass es hierzu in Kürze auch Neuigkeiten geben wird. In letzter Zeit kommen auch wieder viele positive Rückmeldungen von Lesern herein. 

Was mir dabei auffiel: es gibt hier ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Leser aus dem Norden (oder gar dem Hohen Norden) sind zumeist begeistert von den Büchern und schreiben auch wie versprochen Kritiken. Gerade kamen wieder zwei positive Rückmeldungen aus dem Raum Flensburg. Leser aus dem Süden und speziell aus Bayern melden sich dagegen in der Regel gar nicht mehr und ignorieren Nachfragen. Von den lokalen Leuten, die zu einer persönlichen Abholung vorbeigekommen sind, habe ich ausnahmslos nie wieder etwas gehört.

Jetzt frage ich mich: sind die Leser aus dem Norden generell aufgeschlossener gegenüber etwas „anderen“ Geschichten und die Leser aus dem Süden eher konservativ und bei Abweichungen schnell irritiert? Oder woher kommt es, dass der meiste Feedback und Freude an den Büchern aus Schleswig-Holstein & Co kommt? Natürlich gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel, aber sie trifft doch erstaunlich oft zu.

Jetzt noch zwei bunte Bilder. Am Wochenende habe ich auf einem Flohmarkt mal wieder einen netten VHS-Kauf getätigt. 4 britische Kassetten mit insgesamt 8 Folgen von Star Trek TOS im Originalton. Eine gute Auswahl, es ist unter anderem „Space Seed“ and „Galileo Seven“ dabei.

Und natürlich muss auch mal wieder ein Screenshot von Windows 3.11 sein. Nicht, dass man noch denkt, ich würde so topaktuelles Zeugs wie XP benutzen ;).